Die Karmelitenkirche und das zugehörige Kloster wurden 1352 durch eine Initiative der Neustädter Bürger gegründet. Der ursprüngliche Kirchenbau stellt eine zweischiffige gotische Kirche über einem nahezu rechteckigen Grundriss mit einem hohen, schlanken Turm dar.
Den Besucher überraschen beim Eintreten durch die kleine Seitenpforte zunächst das Seitenschiff mit den drei kreuzrippengewölbten Jochen und den kräftigen Pfeilern. Im Hauptschiff geht das Langhaus nahtlos in den Altarraum über.
Aus der Entstehungszeit sind die schmiedeeisernen Originalbeschläge des Hauptportals erhalten.
Um das Jahr 1680 erhielt die Kirche ihre heutige barocke Ausstattung sowie die stark profilierte Kassettendecke mit ihrer aufgemalten Pflanzenornamentik. Der Altarraum wird bestimmt durch den Hochaltar, dessen Bilder die hohe Bedeutung der Maria, Mutter Jesu Christi, für den Karmelitenorden darstellen.
Von weiterer Bedeutung sind die Kanzel, ein Meisterwerk des Rokoko im 1750 mit theologischem Bezug zum Hochaltar sowie die Orgel einer Würzburger Orgelbaufamilie aus dem Jahr 1722. Sie ist hervorragend restauriert und wird regelmäßig für kleine Konzerte gespielt.
Text: Reinhold Spee
Video: Fabio Klenk